Der Herrscher über den Wolken von Buran
Die Entstehung eines Traums
Es war ein Tag wie jeder andere im Jahr 1988, als die sowjetischen Ingenieure und Wissenschaftler das Projekt "Buran" begannen. Die Idee hinter diesem Programm war es, einen Raumschiff zu entwickeln, das nicht nur Menschen in den Weltraum befördern konnte, sondern auch autonom operieren sollte. Das Ziel war klar: ein sowjetisches Pendant zum US-amerikanischen Space Shuttle.
Die erste Besprechung fand im Oktober 1988 statt, als die sowjetische Raumfahrtbehörde, Kosmonautenkorps, und burancasinos.com.de das Rakettenprojekt "Baikonur" zusammenkamen. Die Teilnehmer waren überzeugt, dass sie etwas besonderes schaffen konnten – ein Raumschiff, das nicht nur fliegen konnte, sondern auch Landen, wieder starten und sogar mit anderen Raumfahrzeugen interagieren sollte.
Die Besonderheiten von Buran
Buran war ein Raumschiff wie kein anderes. Es hatte eine bemerkenswerte Anordnung: während die amerikanischen Space-Shuttles als Trägerflugzeuge für ihre Missionen dienten, sollte Buran vollständig autonom operieren und in der Lage sein, von einem Standort aus zu starten, zu fliegen und wieder aufzulanden.
Das Raumschiff war fast 36 Meter lang und 23 Meter breit. Es wiegte etwa 67 Tonnen und verfügte über drei Solarenergie-Generatoren sowie sechs Triebwerke, die es für eine maximale Geschwindigkeit von mehr als 27.000 km/h befähigten.
Die erste und einzige Mission
Am 15. November 1988 sollte Buran schließlich seinen ersten Flug unternehmen. Die Besatzung bestand aus vier Kosmonauten: Generalleutnant Wladimir Titow, Kommandant, sowie die Piloten Alexei Borissenko und Waleri Poljankow. Der Missionsschwerpunkt war die Testung der Landeeinheit des Raumschiffs.
Der Start von Baikonur ging problemlos vor sich, und Buran erreichte eine Höhe von 100 Kilometern in nur wenigen Minuten. Als es jedoch an die Abstiegsphase ging, gab es plötzlich Probleme. Der Hauptrechner des Raumschiffs schaltete sich ab, und die Navigationssysteme wurden unbrauchbar.
Der Kommandant, Generalleutnant Titow, musste entscheiden, ob er den Flug fortsetzen oder zurückkehren sollte. Er wählte letzteres, und Buran landete wieder auf Baikonur ohne Probleme. Die Landeeinheit hatte jedoch nicht funktioniert, was der Mission einen wichtigen Teil ihrer Ziele entzog.
Nach dem Absturz
Nach diesem ersten Versuch fand die Welt von Buran abrupt ein Ende. Die Sowjetunion zerbrach im Jahr 1991 in zwei Teile: Russland und Weißrussland. Der finanzielle und wirtschaftliche Niedergang des Landes machte es unmöglich, das Projekt weiter zu unterstützen.
Buran wurde auf dem Gelände von Baikonur für immer stehen bleiben gelassen. Sein Schicksal war besiegelt – ein Raumschiff, das nie wieder den Himmel erklomm.
Das Vermächtnis von Buran
Der Absturz des sowjetischen Traums hinterließ jedoch Spuren in der Geschichte der Raumfahrt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die aus dem Projekt gewonnen wurden, flossen später in neue Konzepte ein – wie etwa den russischen Juri-Gagarin-Kosmosflugzeugen.
Buran diente auch als Vorläufer für die modernen Raumtransport-Systeme. Heute wissen wir, dass eine effektive und sichere Raumschiffentwicklung mehr als nur Wissen und Technik erfordert – sondern auch finanzielle Unterstützung und politische Entscheidungen.
Buran bleibt ein Symbol des Sowjetkommunismus in der Raumfahrt. Sein Versuch, das Weltraum-Reglement zu ändern, ist jedoch auf lange Zeit verloren gegangen. Wir sollten uns jedoch nicht von dem Wunsch ablenken lassen, in den Wolken nach oben zu schauen – wir wissen einfach nie, was uns dort erwartet.